Seit längerer Zeit beschäftigt mich das Thema Nachhaltigkeit auch im Umgang mit Menschen. Kann man eine Gesellschaft von innen heraus ändern? Wenn man sich bemüht sich so zu verhalten, wie man es auch von anderen erwartet?
Leonie Lutz, erfolgreiche Journalistin und Bloggerin nutzt Ihre Sichtbarkeit und unterstützt ein Kinderdorf in Kambodscha und versucht dadurch Menschen zu erreichen und zum Mitmachen zu bewegen.
Dieses Projekt wurde von der CFI-Kinderhilfe und dem Spieleverlag Amigo finanziert und organisiert. Mich hat Leonies Einsatz beeindruckt, vielleicht gerade auch deshalb, weil sie ihre Follower an ihren Gefühlen und Erlebnissen teilhaben lies. So konnte sie in aller Eindrücklichkeit schildern konnte, weshalb ihr Netzwerk dortige Projekt unterstützend sollte.

Meine Frage: Weshalb unterstützt Amigo die CFI-Kinderhilfe und wieso die Kambodscha Reise mit Leonie?

Doch mir spukt seitdem die Frage durch den Kopf, welche Rolle Amigo dabei gespielt hat. Sollte das etwa nur ein Marketinggag sein, wie etwa damals die Aktion von Krombacher? (Wir erinnern uns: Bier trinken- Regenwald retten? Im Endeffekt handelte es sich um Greenwashing. Das Geld rettete 14 Millionen Quadratmeter Regenwald. Das entspricht 0,01% der Fläche, die im Gleichen Zeitraum gerodet wurde) Weshalb beteiligt eine Firma sich an einem solchen Projekt und was macht diese Aktion mit den Mitarbeitern, die vor Ort dabei waren?

Was nützen Mutmaßungen, ich schrieb Andreas Böhm, der im Auftrag von Amigo die Kambodscha Reise begleitete und stellte ihm ein paar Fragen.

Wie kam es dazu, daß Amigo die CFI Kinderhilfe unterstützt?

Zwischen Amigo und der CFI Kinderhilfe gab es schon lange Zeit private, persönliche Beziehungen. Ganz im Sinne einer nachhaltigen Vernetzung wurde irgendwann aus einem wir können ja mal etwas zusammen machen Realität.

Weshalb hast Du an dieser Reise nach Kambodscha teilgenommen? Warst Du gleich Feuer und Flamme oder zögertest Du?

Dass ich nach Kambodscha fahren sollte, entstand aus zu der Idee, einen Blogger aus unserem Netzwerk für die Berichterstattung zu beauftragen. Davor stand im Raum, ob wir einfach selbst live aus Kambodscha berichten, aber Blogger haben einfach den klaren Vorteil, auf einer ganz anderen, einer viel persönlicheren und emotionaleren Perspektive schreiben zu können. An Leonie hat man gesehen, dass es die perfekt Entscheidung war, das hätten wir so niemals geschafft. Weil ich mit Leonie schon davor super zusammengearbeitet habe, durfte dann ich die Reise antreten. Ich bin wahrlich kein Weltenbummler und habe bis dato nicht mal Zentraleuropa verlassen, daher war meine erste Reaktion erstmal eher: Bammel. Ich wusste ja nicht, was mich da erwartet. Die Vorfreude kam dann erst kurz vor der Reise.

Welche Situation/Lebensgeschichte/persönliche Erfahrung könnte Deine Reise charakterisieren.

Für mich war der entscheidende Moment kurz vor der Abreise nach Deutschland, als es für alle Torte gab. Ich konnte meinen Augen nicht trauen, als die Kinder, anstatt sie zu essen, eine kleine Tortenschlacht veranstaltet haben. Im Vergleich zur Armut, die ich in den Dörfern gesehen habe, war ich erstmal total ratlos, bis mir dann aufging: Hey, das sind einfach nur Kinder, die genauso viel Quatsch und Spaß im Kopf haben wie unsere.                Andreas Böhm, Kambodscha Reisebericht

Da hab ich gesehen, dass die Arbeit von CFI Internationale Kinderhilfe dort einfach genau das bewirkt, was die Spender in Deutschland sich erhoffen: Kinder eine glückliche und unbeschwerte Kindheit zu ermöglichen.

Kuchenschlacht

Bei der Abschiedsfeier am Ende der Kambodscha Reise gibt es Kuchen für alle. Vor lauter Spaß landet mehr in den Gesichtern als im Magen.

Du hast selbst noch keine Kinder- Hat diese Reise Deine Sicht auf Kinder in irgendeiner Weise verändert?

In den ganz armen Dörfern haben wir alle beobachtet: Hier haben die Kinder wirklich nie gelacht! In „Light of Hope“ war das anders, dort wurden wir die ganze Zeit freudig angelächelt und haben mit den Kindern zusammen gespielt. Ich glaube, ich habe durch diesen Kontrast ein Kinderlachen erst richtig zu schätzen gelernt.

Spielende Kinder

Die Kinder im Kinderdorf Light of Hope probieren die mitgebrachten Spiele aus.

Was können Unternehmen generell tun, damit es Kindern in Ländern wie Kambodscha bessergeht?

Ich glaube, jedes Unternehmen kann mit ein bisschen Kreativität und Einsatz, die Lebensverhältnisse von Mensch, Tier und Umwelt zu verbessern – man muss ja nicht unbedingt nach Kambodscha gehen.:

Kundenbindungen nutzen

AMIGO versucht zum Beispiel, die Begeisterung der Spiele-Fans zu nutzen: Immer um die Weihnachtszeit veranstalten wir unsere Christmas Charity Events, bei denen die Spielturnier-Teilnehmer Konservendosen als Startgebühr „bezahlen“ müssen, die dann z. B. an Die Tafel gespendet werden. Jedes Unternehmen kann auf diese Weise seine Stärken einsetzen. Ob man durch Geldspenden, Produkte oder durch die eigene Reichweite hilft: Die Organisationen sind meist für alles dankbar.

Langfristige Zusammenarbeit schafft Sicherheit und weckt Vertrauen

Es stand bereits zum Anfang des Jahres im Raum, dass wir CFI Internationale Kinderhilfe unterstützen wollen und haben uns schnell für nachhaltige statt für einmalige Zusammenarbeit entschieden. Darum haben wir unsere Kooperation ja auch unter das Motto „spielend helfen – langfristig fördern“ gestellt.

Wir hätten ja auch einfach das Geld, das wir über das ganze Jahr für die Zusammenarbeit ausgegeben haben, direkt an CFI Kinderhilfe spenden können. Aber stattdessen haben wir in medienwirksame Mittel investiert wie zum Beispiel für Flyer und Werbebanner; wir haben es für Standmiete auf den Spielemessen SPIEL ´17 und bei Darmstadt spielt! ausgegeben, damit wir dort sowohl die Menschen über die Arbeit von CFI aufmerksam machen, als auch vor Ort Spenden zu sammeln. Und dann sind wir ja noch für Flug, Verpflegung und Unterkunft für Leonie aufgekommen, ohne deren Berichterstattung wir niemals so eine große Aufmerksamkeit bekommen hätten.

Aber wenn ich jetzt mitbekomme, dass durch das alles bereits mehrere Patenschaften bei CFI eingegangen sind, ist der Betrag, den wir zu Beginn des Jahres einmal hätten spenden können, schon jetzt übertroffen. Das Beste ist, dass es ja dauerhafte Spenden sind, und CFI mit diesen Beträgen auch im nächsten und im übernächsten Jahr planen kann.
[Anmerkung der Redaktion: Durch die Berichterstattung wurden 15 Patenschaften bei CFI abgeschlossen (Stand Januar 2018) und Amigo konnte 4000€ an Spenden alleine beim Spielefest Darmstadt spielt durch den Spieleflohmarkt einnehmen]

Wir haben uns zum Ziel gesetzt, den CFI hier langfristig unterstützen und der Kontakt nicht zum Erliegen kommt. Wir werden auch in Zukunft darauf achten, dass wir CFI weiter bei uns einbinden, ob bei Veranstaltungen oder unseren Kanälen.

Mein Fazit

Wo Menschen miteinander zu tun haben kann Menschlichkeit entstehen. Das mag pathetisch klingen, ist meines Erachtens aber so. Die Verantwortlichen des Projekts auf Seiten von Amigo und des CFI hatten schon im Vorfeld Kontakt und einen “guten Draht zueinander. Man wußte im Vorfeld wie der andere tickt und was er benötigt um einen guten Job zu machen. Solche Kooperationen erscheinen mir am zukunftsträchtigsten.
Hier zählen nicht so sehr der 1000€ Scheck, den Amigo und Lenoie in Kambodscha übereichten, und auch nicht die Spiele, die man den Kindern mitbrachte. Die eigentliche Leistung liegt in der Generierung der Aufmerksamkeit. Dafür die Bloggerin Leonie als Multiplikatorin ins Boot zu holen war ein sehr weiser Schachzug, der der gesamten Aktion eine breite Aufmerksamkeit geschenkt hat.
Ich hoffe, es wird ncoh viele solcher Aktionen auch von anderen Firmen geben.

 


Für alle, die spenden oder eine Patenschaft übernehmen möchten, hier noch mal die Kontaktdaten:

Paypalspende@cfi-kinderhilfe.de
SMS-Spende (3 Euro)
Mikrospende (2 Euro)
Spendenkonto:  CFI Kinderhilfe
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN: DE19660205000008753503
BIC/Swift: BFSWDE33KRL