Heute ist das erste mal 12 von 12 “danach”. Vor vier Wochen war er noch da, mein bester Freund. Er ist einfach so gegangen. Wohin auch immer. Gestern haben wir ihn offiziell verabschiedet. In meinem Kopf ist es noch nicht angekommen und das wird wohl auch noch dauern.
Wie kann man einen Menschen so sehr vermissen?
Die große Tochter ist mit mir vorgestern losgefahren, in Richtung Hamburg. Auch sie hat einen Herzensmenschen verloren.
Wir kommen um 2 Uhr nachts an. Ich mußte knapp 100km vor zu Hause eine Stunde im Auto schlafen. Sonst hätte ich uns nicht sicher nach Hause bringen können.
Obwohl ich so spät ins Bett gekommen bin, wache ich zeitig auf. K3 liegt noch neben mir. Seit Corona sind alle Kinder irgendwie anhänglicher. das ist völlig in Ordnung für mich.
Zuerst gehe ich mit dem Hund in den Wald. Auch wenn selbst dort an jedem Baum Erinnerungen sind. Es tut gut die Luft zu atmen und einmal mehr zu erkennen, dass das Leben ganz natürlich vergänglich ist.
Ich beginne zu arbeiten, aber die Konzentration läßt zu wünschen übrig. Die Gedanken schweifen sehr oft ab. Aber ein paar Todos bekomme ich erledigt.
Irgendwann zieht das Bett mich in seinen Bann und ich versuche zu schlafen. Was mäßig klappt.
Zu Mittag gibt es Salat und Brote. Niemand hat so richtig Lust zu kochen. Aber der Weltbeste kümmert sich darum, daß hier niemand Hunger leiden muß.
Die Stimmung war schon mal besser und ich finde mich irgendwann mit dem Tablett im Bett wieder. Serie schauend. Momentan bingewatche ich mit den Mädels “In aller Freundschaft- Die jungen Ärzte”, so schön, weil niemand stirbt und allen geholfen wird.
Die Kinder essen Eis. In Riesenportionen kuz vor dem Abendessen. Na und?
Die Große hat so viel Musik in sich und spielt so wundervoll. Seit dem großen C. täglich <3.
Seit Cororna holen wir öfter mal Essen. Heute gab es Sushi. Die Reste habe ich mir in die Lunchbox für morgen gepackt. Schließlich ist morgen Bürotag.
Und heute sind es auch nicht 12 sondern nur neun Bilder.
Weil nichts ist wie es war.
In den vergangenen Jahren habe ich ein paar Mal meinen 12. Mai verbloggt: 2019, 2018, 2015, 2014, 2013. Lustigerweise war ganz oft Muttertag am 12. Mai.
Und die Bilder der KollegInnen kann man hier durchblättern.
Bin durch Zufall auf deinem Blog und bei diesem Beitrag gelandet und finde ihn einfach großartig. Die Idee einen Tag in 12 (bzw. 9) Bildern festzuhalten ist einfach toll und hat mich inspiriert. Vielen Dank für die tollen Bilder und deine Beschreibungen zu jedem einzelnen.
Was ich an diesem 12v12-Projekt so schätze ich die Erinnerung des Moments. Ich mache ja auch schon einige Zeit mit und freue mich dann immer auf die kleinen Zeitreisen zu diesen Tagen in der Vergangenheit. Man ist mehr oder weniger gezwungen einen Tag zu dokumentieren, an dem man sonst eventuell kein einziges Bild gemacht hätte. Und nun 12 Stück davon. (Ich habe diesen Monat auch nur 9 Bilder geschafft ;-) ) Ein wenig muss ich mich immer überwinden aber der Gedanke hier Erinnerungen zu schaffen motiviert.
So wirst du auch diesen für Dich traurigen, anstrengenden und auch durch die Corona-Eintönigkeit geprägten Tag nicht nur in Gedanken in Erinnerung halten, sonder auch in Bildern. Auch wenn ich ein sehr fauler Blogger geworden bin, liebe ich meinen Blog inzwischen vor allem wegen der vielen Erinnerungen, die ich durch diese Alltagbilder bekomme.
Jemanden Lieben zu verlieren ist immer blöd; ob es in jungen Jahren ist, wenn man mitten durchs Leben saust, oder auch in höherem Alter seine guten Freunde und Wegbegleiter. Es bleiben die schönen Erinnerungen und vor allem auch was uns unsere Freunde an Zuversicht, Energie und Gedanken mitgegeben haben. Freundschaft ist immer ein wenig auf der gleichen Wellenlänge surfen und sich gegenseitig zuspielen aber auch kontern, damit beide was davon haben. Ich wünsche Euch alles Gute und Dir viel Kraft für Deine Gedanken.