Ist es wirklich schon Mai? Seit dem 18. Dezember waren zwei meiner Kinder nicht mehr in der Schule. Und das dritte Kind im Wechselunterricht mit merkwürdigen Zielen.
Nunja vielleicht solltest Du nicht weiterlesen, ich hatte heute einen merkwürdigen Tag.
Er fing damit an, dass der Katze auf meinem Stuhl lag. Na gut, dann muss ich eben ins Büro fahren.
Ja ja, ich hatte eh froh in die Geschäftsstelle zu fahren, um ein paar Infopakete zu verschicken. Dass ich das besser hätte bleiben lassen, aber der Reihe nach.
Heute habe ich Lust, mich mal wieder aufzuhübschen, ziehe ein Kleid an und lackiere mir die Nägel. Also ich versuche es zumindest. Ist ja nicht so meine Kernkompetenz.
Das Wetter ist mehr als bescheiden, statt das Fahrrad wähle ich heute den Unu, unseren Elektroroller. Auf halbem Weg muss ich noch einmal umdrehen, ich hatte mein Laptop Ladekabel vergessen. Nachdem ich schon den Büroschlüssel vergessen hatte und das Handy.
Im Büro angekommen, stelle ich fest, dass mein Festnetztelefon keinen Saft hat und mein externer Bildschirm durchgebrannt ist. Oder heimlich implodiert. Egal, er funktioniert nicht mehr und das nervt mich.
Irgendwann packe ich mein Müsli aus und mache Mittag.
Nach dem Müsli finde ich noch ein paar Bonbons in der Schublade, die müssen jetzt daran glauben.
Meine Aufgabenliste ist lang und das Schlimme ist, es entstehen immer neue Ideen, aus denen neue Punkte auf der Liste entstehen. Schlimm im positiven Sinne, denn schlimm wäre Stillstand. Ich führe ein paar Telefongespräche und wurschtle so vor mich hin.
Zwischendrin muss ich ganz viel Schokolade essen. Der Tag und meine Ernährung werden offensichtlich keine Freunde mehr. Ich finde den geeigneten Rohstoff im Rucksack.
Ein kurzer Plausch auf dem Flur mit den Kolleginen tut gut. Und als ein Kollege noch darauf hinweist, dass im Kühlschrank noch ein selbstgemachtes Tiramisu für mich weilt, dass eine erkrankte Kollegin für mich dort gelagert hat. Ach was soll’s, heute geht es um Zucker.
Nachdem ich noch ein bisschen an einem virtuellen Messestand rumgebastelt habe und Infopakete gepackt und adressiert habe, mache ich mich auf dem Heimweg. Und weil ich sicher bin, dass ich an einem Tag wie heute kaum noch zum Fotosmachen kommen werde, gibt es ein Spiegelselfie. Oh ja, ich weiß. Frisör wäre mal wieder angebracht. Seit Dezember wachsen die Haare. Aber ich trau mich irgendwie noch nicht.
Es ist bereits 18 Uhr und ich will nach Hause. Also werde ich die Post in meine Tasche, springe auf den Roller und düse zum Briefkasten. Dort werfe ich schnell die Briefe ein, die dickeren muss ich mit nach Hause nehmen und bei der Post abgeben. Noch während ich gasgebe und weiterfahren will, durchfährt mich ein Schreck: Ich Leuchte habe vergessen die Post zu frankieren. Demnach steht nicht mal ein Absender auf den Briefen. Wie doof kann man bitte sein?
Was für ein Tag! Kann weg.
Zu Hause angekommen freut sich wenigstens #unserCharly über meine Rückkehr. Der Rest ist zu beschäftigt. Nunja.
Ich lausche dem großen Kind, wie es die Melodie von “Irgendwie und Sowieso” mit seinem Trompetenlehrer übt. Vielleicht verdrücke ich auch ein kleines Tränchen, weil es so schön.
Auf der Terrasse und im Hochbeet schwimmen die neu angepflanzten Kräuter und Gemüsesorten. Nunja, ich sehe das positiv, sie hätten ja auch erfrieren können.
Ich lege mich erst mal aufs Bett und schaue eine Folge Suits. Noch nie zuvor habe ich eine Serie ein zweites Mal gesehen. Hier mache ich eine Ausnahme. Denn ich mag mich noch nicht von Harvey und Mike verabschieden.
Die Jüngste liegt neben mir und verdreht den ganzen Körper. “Kannst Du das auch?” fragt sie mich und ich sage leichtsinnig “Ja”. Glücklicherweise gibt es kein Beweisfoto von meinem Versuch. Die Zehnjährige beherrscht ihren Körper einfach virtuoser als ich.
Abendessen. Endlich etwas Warmes im Magen. Und es ist kein purer Zucker. Risotto von gestern. Gekocht von der großen Tochter. Ich mag das ja, wenn sie alt genug sind, Essen zuzubereiten. Und ich mag es noch viel mehr, wenn sie davon für alle Gebrauch machen und eine gemeinsame Mahlzeit kochen.
Danach bleibt nur noch der Abwasch, den Biomüll draußen zu entsorgen und den Blogbeitrag zu verfassen. Und natürlich bei Caro und den KollegInnen zu lesen, wie deren Tag heute war.
Mein 12. Mai der letzten Jahre: 2020, 2019, 2018, 2015, 2014, 2013
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