[WERBUNG] Wart Ihr schon einmal in der Oberpfalz, dem drittgrößten Regierungsbezirk in Bayern? Kaum zurück aus unserem Familienurlaub in Norwegen besuchte ich Anfang September die dortige Öko-Modellregion Steinwald-Allianz. Eigentlich ganz im Osten von Bayern an der Grenze zu Tschechien gelegen, fand ich mich plötzlich im Wilden Westen beim berittenen Cowboydienstag wieder.

Die Öko-Modellregion Steinwald-Allianz Oberpfalz

Der Regierungsbezirk Oberpfalz ist flächenmäßig der drittgrößte in Bayern, jedoch auch der am dünnsten besiedelte: auf einem Quadratkilometer leben gerade mal 113 Menschen. Im Vergleich dazu: Der dicht besiedelste Bezirk Oberbayern beheimatet 262 Menschen auf der selben Fläche [Quelle].

 

Öko-Modellregion Steinwald-Allianz

Die Öko-Modellregion Steinwald-Allianz liegt am nördlichen Rand des Regierungsbezirks Oberpfalz.

Die Öko-Modellregion Steinwald-Allianz Oberpfalz  rund um den Naturpark Steinwald liegt im westlichen Landkreis Tirschenreuth am nördlichen Rand des Regierungsbezirks Oberpfalz. Aus meiner Heimat, dem Frankenwald in Oberfranken kenne ich das Problem der grenznahen Gebiete: Sie sind strukturschwache Regionen. Im Gebiet der Steinwald-Allianz mit seinen 16 Städten und Gemeinden ist Bedeutung der Landwirtschaft sehr hoch. Durch Ökolandbau, der sehr an die natürlichen Gegebenheiten angepaßt ist versuchen die Partner in der Öko-Modellregion sowohl Arbeitsplätze als auch das Landschaftsbild zu erhalten.
Ich habe mir den Hof Grenzmühle von Andrea Steinkohl ausgesucht, um am berittenen Cowboy-Dienstag. teilzunehmen. Mich interessierte, was Reiten mit Ökolandbau zu tun hat.

 

Der berittene Cowboydienstag

„Klasse! Wir gehen Reiten!“ Die Freude war groß, als ich den Mädels erzählte, daß wir Anfang September in die Oberpfalz fahren würden. Für die Bio-Erlebnistage hat sich die Öko-Modell-Region Steinwald-Allianz Oberpfalz etwas ganz Besonderes ausgedacht: Den berittenen Cowboy-Dienstag.
Also packten wir Reit- und Fahrradhelme, festes Schuhwerk und ein paar Hörspiele für die Fahrt ein und los ging es in nordöstliche Richtung. Gefühlt ging die Fahrt ins Nirgendwo. Fast eine Stunde von der Autobahnabfahrt entfernt kam das Ziel in Sicht.

Es war Gewitter gemeldet, deswegen kamen wir ein bißchen zu früh an der Grenzmühle an. Aber wir hatten genügend Zeit mitgebracht und die Mädels streiften begeistert um die Pferde herum. Irgendwie waren die doch ganz schön groß!

Pferd aus der Ameisenperspektive

Von unten betrachtet sind Pferde noch imposanter.

Während die Mädels Pferde putzen durften, konnte ich mich ein bißchen mit Andrea unterhalten. Sie erzählte mir, daß es den berittenen Cowboydienstag nun schon im zweiten Jahr gibt und sie sich vor Anmeldungen kaum retten kann. Egal ob Anfänger oder erfahrene Reiter, die Region Steinwald zieht Pferdeliebhaber magisch an.
Selbst mit Pferden aufgewachsen, bietet Andrea Reitausflüge in der Region an. Ganz schön viel Arbeit neben den Aufgaben rund um ihren Bioland Hof, den sie zusammen mit ihrem Mann Josef Schmidt betreibt.

Sattelkammer Grenzmühle

Die Sattelkammer: Fein säuberlich beschriftetes Putzzeug und jeder Sattel an seinem Platz.

Die Pferde, die hier auf dem Hof im Stall stehen, sind teilweise über zwanzig Jahre alt. Sie werden geliebt, gehegt und gepflegt. Das merkt man sofort, wenn man Andrea über ihre “Rentner” sprechen hört. Die Ältesten unter ihnen dürfen auch nur noch von kleineren Kindern geritten werden.

Kinder putzen Pferde vor dem Ausritt

Die Mädels durften gleich mal die Pferde putzen, bevor ihnen die Sättel aufgelegt wurden.

Jetzt ist wahrscheinlich der Moment gekommen, an dem ich gestehen muß: Ich kann nicht reiten, war als Erwachsener noch nie auf einem Pferd gesessen und hatte -gelinde gesagt- großen Respekt vor unserem Ausritt.

Andrea Steinkohl sattelt die Pferde

Souverän bereitet Andrea Steinkohl die Pferde für den Ausritt vor.

Meine Kinder haben im Gegensatz zu mir schon ein paar Mal im Sattel gesessen und waren diesbezüglich voller Vorfreude.

Kinder mit Pferd am Zügel.

Startbereit: Die Mädels freuen sich, daß es endlich losgeht.

Aber auch mein mulmiges Gefühl verflog sofort: Andrea führte mein Pferd und ich konnte sogar nach einer Eingewöhnungsphase Bilder aus dem Sattel machen.

Ausblick zu Pferd.

Mein Blick über den Pferdekopf hinweg in die Landschaft.

Erst mal auf das Stampfen und die Bewegungen des Pferdes eingelassen konnte ich Pferderhythmus, Landschaft und Umgebung auf mich wirken lassen. Vielleicht mag das ein wenig esoterisch klingen, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, daß sich eine innere Ruhe ausbreitete.

Kind reitet im Westerstil

Die Große fühlte sich mächtig wohl im Sattel und Andrea schüttelt schmunzelnd darüber den Kopf, daß die beiden Rentner genüßlich das feine, grüne Gras zupften.

Auch an der Region Steinwald ging der heiße Sommer nicht spurlos vorüber: Viele sonst saftig grüne Wiesen sind braun und vertrocknet. Momentan fressen die Pferde und Rinder das Futter, das eigentlich als Wintervorrat gedacht war. Ein Problem, dem am Ende dieses Sommers viele Landwirte ausgesetzt sind.

Grasende Pferde

Die Rentner sind froh über das frische Gras auf der Wiese. Mein Ausblick: Ein gemütlicher Pferdekopf.

Wir ritten gemütlich bergauf und bergab, bis Andrea auf einmal laut rief und pfiff. In der Annahme, daß gleich ein Hund oder ein anderes Haustier aus dem Wald gelaufen kommt, war ich doch einigermaßen überrascht, als plötzlich eine Rinderherde mit donnernden Hufen auf uns zu galoppiert kam. Auf ihrem Hof halten Andrea und ihr Mann Rotes Höhenvieh, eine alte, vom Aussterben bedrohte, und in der Region beheimatete Rasse. Eigentlich sind sie perfekt an die klimatischen Bedingungen der Region Steinwald angepaßt. Doch in diesem Sommer ist es schwierig. Die Tiere sind hungrig, weil wegen der Trockenheit des vergangenen Sommers auf der Weide kaum mehr Futter zu finden ist, deswegen kamen sie so angerast.

Rotes Höhenvieh

Sind sie nicht hübsch, die Rinder? Es ist in der Region Steinwald beheimatetes Rotes Höhenvieh. Eine Rasse, die mit den schwierigen klimatischen Bedingungen der Region prima zurechtkommt.

Der Ausritt ging quer durch die oberpfälzer Landschaft, vorbei an Teichen, Weiden, Wiesen und Feldern mit grandiosen Ausblicken über die Region.

Pferde am Strick

Um uns alle sicher wieder zurück zum Stall zu bringen hatte Andrea noch Helferinnen organisiert.

Zum Abschluß hat Andrea uns und die Pferde noch einmal für ein Erinnerungsfoto drapiert. Dann wurde abgesattelt und gefüttert.

Vier Mädels auf Pferden vor dem Grenzhof

Abschlußbild mit den vier IchLebeJetzt-Mädels

Unsere Jüngste konnte kaum aufhören, die Pferde mit Karotten zu füttern. Die Tiere nahmen das Wurzelgemüse natürlich dankend an. Ich hoffe, sie haben sich nicht überfressen.

Pferde im Stall

Zurück im Stall durften die Mädels die Pferde mit Karotten füttern.

Und während ich mich noch über Ökolandbau unterhielt und wir die Frage erörterten: Bestimmt der Verbraucher den Markt oder der Einzelhandel?, machten die Mädels Bekanntschaft mit Idefix dem geretteten Hund. Die Große rief sofort ihren Papa an, ob wir den armen, kleinen Hund nicht adoptieren können. Er sucht nämlich ein neues zu Hause.

Idefix

Der kleine Idefix ist ein ganz lieber, verspielter Hund. Wer also darüber nachdenkt, sich einen Hund anzuschaffen, der kann sich gerne bei mir melden, ich gebe den Kontakt weiter. – Oder die Mädels überzeugen den Papa von einem Zweithund.

Unser Fazit zum berittenen Cowboydienstag

Ein tolles Angebot, um die Wertschätzung zu zeigen, die den Tieren und der Natur in dieser Region entgegengebracht werden. Hier kann man prima sehen, welche Auswirkungen Ökolandbau auch für die Lebensqualität der regionalen Bevölkerung haben kann. Die nachhaltige Landwirtschaft kann zum Beispiel schwierig zu kultivierende Flächen landwirtschaftlich nutzen und sichert gleichzeitig regionale Arbeitsplätze.
Wir kommen auf jeden Fall wieder. Um reiten zu lernen, die Natur zu genießen und Hunde zu streicheln.

 

 

 

 


Disclaimer: Dieser Text ist im Rahmen der Kooperation mit meinem Blogsponsor  Bio Erlebnistage entstanden.
Von Anfang Juli bis Mitte Oktober schreibe ich für sie Texte rund um das Thema Bio und die Bio-Erlebnistage in Bayern. Hierbei geht es darum, zu zeigen, daß bio und regional zusammengehören, und daß bio mehr ist als nur ein Label auf einer Verpackung. Die Veranstaltungen, die ich in diesem Rahmen besuche, sind abgesprochen. Meine Meinung bleibt natürlich weiterhin meine eigene.