Dieses Projekt beginnt mir mehr und mehr Spaß zu machen, denn es fördert den Austausch mit meinen Lesern. Zwar überwiegend auf Facebook, aber ich bin mir sicher in den kommenden 361 Tagen bekomme ich auch Dich dazu, lieber hier zu kommentieren als irgendwo da draußen im Social Web.
Tag 4: 4. Januar 2019
Die morgendliche Charlyrunde begann eher schleppend. Nach einer viel zu kurzen Nacht. ich konnte einfach nicht einschlafen. Zu viele Dinge – genau genommen Gedanken- flogen von der rechten in die linke Hirnhälfte und in einem großen Looping wieder zurück. Irgendwann war ich dann wieder auf Twitter und traf dort Jessi, die auch nicht schlafen konnte. Gemeinsam schlaflos ist besser als einsam schlaflos oder so.
Charly versuchte seinen Willen durchzusetzen und die Runde abzukürzen: Er bog einfach ab, und als ich ihm nicht folgte, setzte er sich hin. So wartete er, bis ich brav zurückgetrottet kam und seinem dezent angedeuteten Vorschlag folgte.
Heute war es mal wieder Zeit belastende Dinge loszuwerden. Altpapier und Glühbirnen und ein defektes DEC-Telefon. Letzteres schmerzt mich, weil es eigentlich noch funktioniert. Bis auf die Taste “3/DEF”. Nummern, die nicht im Telefonbuch eingespeichert sind und eine Drei enthielten waren für mich unerreichbar.
Und weil ich von allen Dingen, die ich mir merken will ein Foto mache, kamen auch gleich die lustigen Samstagsöffnungszeiten des Wertstoffhofes in den “Merken”-Ordner. Ich kann mir nämlich nie merken, wann eine gerade und wann eine schräge Woche ist. “Jetzt kann ich immer direkt nachschauen Schatz” informierte ich auch gleich den Weltbesten und er meldete zurück, daß er mir ja dann keine Google Benachrichtigungen schicken müsse. Die nerven mich nämlich, weil ich diese Öffnungszeiten ungefähr zwei Mal pro Jahr brauche. Nicht jede zweite Woche.
Ich hatte gerade 152 Benachrichtigungen von neuen Kalenderereignissen in meinem Posteingang. Was das nur für Termine sein können
Wo wir gerade bei Google waren: Der Datensammler schickte mir just heute auch noch eine Statistik: Google maps Timeline und ich mußte sehr lachen. Dazu muß man wissen: Ich habe GPS am Handy stets ausgeschaltet. Aus Gründen. Nur manchmal, wenn ich schnell mal eine Route planen möchte oder mich mal wieder in der Stadt verlaufen habe und mich dann eine Computerstimme nach Norden dirigiert, ich aber mangels Orientierungskenntnisse erst mal schnurstracks nach Süden laufe.
Google behauptet, meine am längsten dauernde Reise im letzten Jahr ging nach Nürnberg und dauerte neun Wochen. Es gibt drei meistbesuchte Orte, die ich jeweils einmal aufgesucht habe (verstehe ich nicht). Und am liebsten gehe ich in meinen Lieblingsbuchladen. Aber auch nur einmal im letzten Jahr. Mein Kundenkonto sieht das glaube ich etwas anders, mein Geldbeutel auch. Zum Glück weiß Google doch nicht alles.
Mein Learning für heute: Standortverlauf (wann bitte hatte ich den je aktiviert?) deaktivieren.
Um gleich beim Thema Einkauf zu bleiben: Ja, ganz ohne Verpackung klappt es auch nicht immer bei mir. Morgen brauche ich Cocktailtomaten und die gab es eben nur verpackt. Die Frage wie nachhaltig muß man leben, um nachhaltig zu sein? Irgendwie ist man ja nie nachhaltig genug. Da verstehe ich, wenn manch einer die Energie verliert etwas auf diesem Gebiet zu tun. Aber Aufgeben ist keine Option, denn wenn ich nichts mache, dann geht alles noch schneller dem Abgrund entgegen.
Ähnlich wie mit der Menschlichkeit. Als ich alles im Wagen hatte und mich auf den Weg zur Kasse machte, kam von links hinten ein älterer Herr mit seinem Einkaufswagen angerast. Leider war ich trotz dessen Hast eher in der Schlange. Blöd für mich, denn er sah sich genötigt mich anzublaffen: “Da mußten Sie jetzt extra Gas geben, um als erster an der Kasse zu sein oder?”
Ich war zugegeben etwas überrascht über die Heftigkeit seines Ausbruchs und wollte mich eigentlich schon wegdrehen und ihn mit Mißachtung strafen. Aber wer weiß, vielleicht hatte er einfach ebenso schlecht geschlafen wie ich? Deshalb antwortete ich höflich: “Nein, und Sie können gerne vor.” was meinen Gegenüber förmlich erstarren ließ. Er hatte wohl nicht mit einer freundlichen Reaktion gerechnet und befürchtete anscheinend, seine gut zurechtgelegte Schimpftirade könnte nun ungenutzt bleiben. Statt sich einfach vor mich zu stellen schimpfte er weiter. Resigniert wechselte ich ans Ende der Nachbarschlange, bevor mir einfiel, daß ich noch ein Teil auf meiner Einkaufsliste vergessen hatte.
Das heutige Zitat aus meinem Kalender stammt im Original von Alexander Friedrich Ladislaus Roda Roda, 1872-1954, dem österreichischen Schriftsteller und Satiriker.
Ab hier bestand mein Tag nur noch aus Essen: Zunächst Pfannkuchen. Nicht von mir zubereitet, sondern vom Rest der Familie. Für die Erwachsenen mit Raclettekäse -der muß schließlich weg und Gemüseresten. “Ich hab mal durch den Kühlschrank gefeudelt” erklärte der Weltbeste seine Kreation.
Für morgen bereitete ich heute Nachmittag ein kleines Buffet für etwa 20 Leute vor. Mehr dazu morgen. Zunächst die Desserts: Ich hatte mir eine Mousse au Chocolat in den Kopf gesetzt, aber aus der Schlagsahne wurde im ersten Anlauf:
Zu lange geschlagen oder war etwa die Sahne zu warm? Keine Ahnung, warum ich plötzlich Butter hatte. Macht nichts, schnell durch das Bäckerleinen gedrückt, Salz und gehackte Petersilie hinzu und schon ist die Kräuterbutter fürs Buffet fertig.
Da es morgen diverse Aufstriche geben soll, braucht es auch gutes Brot dazu. Zufällig las ich bei Frau Kassiopeia den Hinweis auf das magische Baguette von Aurélie Bastian. Ich hatte es schon mal gebacken, deswegen ging der Teig leicht von der Hand. Jetzt liegen die Teiglinge zusammen mit vielen kleinen Schüsselchen und Schälchen auf der Terasse und ich hoffe mir friert über Nacht nicht alles ein.
Liebe Susanne,
dann packe ich mir doch gleich mal an die Nase und bin die aktive Kommentatoren ;-). Deine Challenge finde ich sehr erfrischend und ja, ich lese deine Posts gerne. Hut ab, jeden Tag zu bloggen. Meine Challenge ist zumindest 1x wöchentlich, nachdem das 2018 eher echt mau aussah und ich bin den IronbloggerMUC wegen zu vieler Schulden ausgeschieden bin.
Kommentieren ist so eine Sache. Ich greife überwiegend mit dem Handy aus Inhalte zu. Damit dann noch länger zu kommentieren, ist umständlich, weshalb ich dann doch eher kurz in SoMe kommentiere. Ich gebe dir Recht – ist nicht so dolle! Versuche das dann mal zu ändern.
Schon erschreckend, dass es Menschen und Situationen gibt, die seltenst zufriedenstellend sind. Bewundernswert, wie du auf den Einkaufsraser reagiertest. Ich hätte da wohl eher anders, vielleicht gar süffisant reagiert, dann wohl dieselbe Reaktion eingefahren, außer vielleicht mich schlechter zu fühlen, weil ich so reagierte. Also, gut so!
Freue mich auf deinen Bericht zum 6. Ich werde eher nicht privat schreiben, wir leben gerade auf einer fetten Baustelle und morgen startet der Mega-Umbau. Sollte das Haus unbeschadet stehen bleiben, wird es uns gut gehen. Das sehen wir dann in den nächsten 3 Wochen.
Herzlich,
Tanja
Ich mag Dein Tagebuchbloggen sehr. Verrätst Du mir noch Deine Küchenmaschine? Ich muss meine ersetzen und bin etwas ratlos da wir auch Brot backen und sie gute Power haben sollte.
Ja, ich habe eine Kenwood Chef XL Titanium. Alles was möglich ist, ist an der Maschine aus Edelstahl. Und sie hat ein recht großes Volumen und bewältigt auch große Mengen Teig. Sie ist mehrfach täglich bei mir im Einsatz.