Heute habe ich nur ein einziges Bild gemacht, trotzdem geht es um Bilder. Und um Rechte. Denen von Fremden und denen von Kindern und Heranwachsenden. Und ja, auch denen von Tieren.
11. Februar 2019
Heute ist Kopfschmerzenmontag, aber ich muß zumindest nicht Gassi gehen. Das übernimmt der Weltbeste. Ich mache mich auf den Weg ins Rathaus um für das Volksbegehren Rettet die Bienen zu unterschreiben. Aktuell fehlen noch 50.000 Stimmen und es ist nur noch bis Mittwoch Zeit. Und es ist so wichtig, daß etwas passiert. Ohne Insekten gibt es kein Obst und Gemüse. Wir können ja nicht nur Schokolade essen. Ach halt, die ist ja auch aus Gemüse.
Im Atelier gibt es wie immer erst mal Tee und der Austausch, wie das vergangene Wochenende war. Hätte hier und da besser sein könne- aber auch schlechter. Aber manchmal hilft es schon, wenn da einer ist, der sagt: Hey ich verstehe dich. Aber schau das doch mal von der oder der Seite an. hast du schon XY probiert?
Kaum ein paar Dinge abgearbeitet -Hallo, es ist Montag!- ist die Zeit auch schon vorbei. Die Jüngste kommt aus der Schule und hat Hunger und Mitteilungsbedarf. Also Mittagessen, Hausaufgaben und die neusten Nachrichten. Und das Versprechen abgeknöpft am Wochenende Schwimmen zu gehen. Versprechen muß man halten- Oh jeh!
Das Recht am Bild und der Schutz von Persönlichkeitsrechten.
Am Nachmittag hatte ich einen kritischen Kommentar von meiner Freundin Andrea auf Instagram. Gestern veröffentlichte ich ein Bild, auf dem in einem riesigen Spiegel neben mir noch andere fremde Menschen zu sehen war. Andrea merkte zu Recht an, daß das eigentlich nicht O.K. ist. Gerade wo Google immer besser Gesichter erkennen kann.
Wahrscheinlich hätte ich mich mit “Die Person war Beiwerk” rausreden können. Aber weshalb soll ich mir krampfhaft eine Legitimation aus den Rippen leiern, wenn die Kritik berechtigt ist.
Ich fotografiere sehr sehr viel, alleine in den vergangenen 41 Tagen habe ich knapp 800 Bilder bearbeitet. Da ich keine Profifotografin bin, habe ich ein Vielfaches öfter auf den Auslöser gedrückt.
Warum ich das hier erwähne? Weil ich es mutig finde von Andrea, daß sie immer den Mund aufmacht und die Rechte derer vertritt, die es gerade nicht können. Weil sie trotz unserer Freundschaft den unangenehmen Weg geht und die Kritik nicht einfach hinunterschluckt.
Und weil eines meiner Kinder heute auf mich zukam: “Mama, die Josefine und die Fabienne haben deinen Blog entdeckt! Sie haben gelesen, daß du die Fürther Kirchweih nicht so gut findest, weil es so viel Plastik zu kaufen gibt!” Sie haben dieses Bild auf meinen Instagramaccount gefunden, ob sie auch auf dem Blog lesen, weiß ich nicht. Zumindest weiß ich jetzt, das Josefine und Fabienne Zugang zu Instagram haben.
Und daß ich noch viel genauer darauf achten muß, was ich öffentlich schreibe. Wenn ich meinen Kindern peinlich bin, weil ich manche Dinge überspitzt und für manches Empfinden kraß äußere, dann kann ich damit umgehen. Aber wenn Freunde und Bekannte der Kinder anfangen etwas zu suchen, mit dem sie die Kinder im besten Fall aufziehen können, dann ist das zu viel. Deshalb muß ich aktuelle Themen anderweitig schreiben.
Um noch mal auf Bilder zurück zu kommen: Auch wenn manche meiner Kinder sich gerne im Netz sehen würden: sie können es nicht überblicken, welche Auswirkungen das haben kann und vor allem nicht, welchen Schindluder man mit Bildern von ihnen treiben könnte. Also nur ohne Gesicht und nicht gleich offensichtlich erkennbar.
Hat eigentlich der Hund auch Persönlichkeitsrechte? Ist das doof, wenn ich Bilder poste, auf denen er auf dem Rücken liegt und alles zeigt, was er hat? Vielleicht ist es nicht besonders ästhetisch, ihm ist sein Recht am Bild wohl egal.
Aber, das habe ich heute mehrfach wieder versucht klar zu machen: Er hat zumindest ein Recht selbst zu bestimmen, wer ihm wann nahe kommen darf oder eben nicht. Das heißt: Knurrt der Hund, dann möchte er in Ruhe gelassen werden. Aber hier wohnen drei, denen das reichlich egal ist. Charly knurrt sehr sehr lange, bis er aufsteht und geht. Ich könnte ihn aber gut verstehen, wenn er mal einem der drei in die Hand beißen würde, weil er einfach kein anderes Mittel hat, um zu signalisieren: Halt! Stopp! Das mag ich nicht!
Bleiben Sie dran, das nächste Mal lesen Sie dann, wie ich dann reagiere, wenn so etwas wirklich passieren sollte…