Heute ist ein ganz ganz besonderer Tag: Langjährige Freunde heiraten. Ich glaube die Verlobung war vor 13 Jahren. Irgendwie hat es seither nie gepaßt. Und als sie sich endlich entschieden hatten sich das Ja-Wort zu geben kam Corona. Standesamt klappte gerade so im Mai und der Rest mußte verschoben werden. Auf gut Glück in den September.
Und es war ein großes Glück, denn sie bekamen das schönste Wetter, die glücklichsten Gäste, das beste Essen und die eine oder andere Überraschung.
Ich war heute etwas nervös: Würde alles klappen? Und da passender Weise der 12. des Monats ist, kann ich die Geschichte in zwölf Bildern erzählen:
Der Morgen startet mit: “Wo sind meine Strumpfhosen?”, “Kannst du mir die Nägel lackieren?” und “Kann ich dein E-Bike?” und wir waren alle sehr entspannt. Sogar so entspannt, daß ich Lippenstift auflegte. Lippenstift und Maske sind eine super Kombi.
Wir warten vor der Kirche gespannt auf Bräutigam und Braut, sie wollten die paar Meter von ihrer Wohnung aus zu Fuß laufen. Schwierig wurde es, als die umgeleiteten Überraschungsmusiker auf den Bräutigam stießen, als sie sich heimlich in die Kirche schleichen sollten. Er ahnte sicher was, aber vor lauter Nervosität konnte er die Begegnung nicht genau einordnen.
“Mama! Selfie!” schreit das Kind. ich zücke das Handy und zack dreht es sich um . Das Kind. Und ich gucke blöd. Aber da ich ja fast schmerzfrei bin, was mich in blöden Situationen angeht: Feel free and laugh with me!
Die Braut trifft vor der Kirche auf den Bräutigam. Der ist völlig geflashed und die seine erste Frage lautetet: Wie viele Kleider mußtest Du anprobieren, bevor Du DAS hier gefunden hast?”
Wir warten noch ein Weilchen, der Pfarrer macht es spannend. Ich möchte jetzt nicht behaupten, daß er an der Nervosität der beiden ein bißchen Spaß hatte, aber vielleicht trifft es das.
Der Brautstrauß ist wunderschön und paßt perfekt zum Tag, dem Brautkleid und allem irgendwie. Auch wenn ich irgendwie eine andere Farbe erwartet hatte. Anderes Thema.
In der Kirche herrscht feierliche Stimmung. Die Sonne macht alles hell und scheint auch auf meine roten Schuhe. Waaas? Rote Schuhe? Nunja, ich trug sogar ein Kleid mit roten Blumen. Meine Freundin, von der ich mir das ausleihen durfte weiß eben, was den Menschen steht. Und dazu mußten es einfach rote Schue sein. Obwohl ich immer dachte, rot sei nicht meine Farbe.
Vor der Kirche stand eine weiße Kutsche, um das Brautpaar zum Lokal zu bringen. Ich konnte es nicht lassen und fuhr hinter und neben dem Gespann her, um alles zu filmen. Mit dem Rad natürlich: In dieser Szene mit dabei: Eine Kutsche, die um die Ecke gebogen ist, noch bevor ich auf dem Sattel sitze, wütende Autofahrer und freudig winkende Passanten. Sehr lustig, ich hoffe aber es gibt keine Bilder davon auf denen ich auch drauf bin.
Die Feier findet im Garten statt und als wir ankommen ist alles wunderschön eingedeckt. Die Vögel zwitschern und ich glaube alle sind unheimlich froh draußen den Spätsommer und das Geschehen genießen zu können.
Zunächst gibt es mehrgängig hervorragendes Essen, bis…
… die Hochzeitstorte gebracht wird. Eigentlich soll man ja anhand der Lage der Hände sehen können, wer das Zepter in der Hand hält in der Ehe. Ich sehe aber drei Hände an der Torte und alle haben ihr eigenes Werkzeug…
Alles ist so schön dekoriert und wir haben wieder den Kellner, der uns beim Probeessen Käsekuchenschnaps servierte. Alle sind gut gelaunt und haben Spaß. Die Kinder freuen sich schon darauf:
Die Candybar und das Jugendzimmer mit Wii und Switch. Die Großen passen auf die Kleinen auf und alle Eltern und Kinder sind glücklich sich ein paar Stunden nicht so oft zu sehen.
Es ist schon Spätsommer, man merkt es am früheren Sonnenuntergang. Draußen ist es aber noch warm. Die vielen angeregten Gespräche können wir noch ohne Wintermantel führen. Was natürlich auf keiner Hochzeit fehlen darf, und auf dieser auch nicht fehlte:
… Leckeres Essen. Hier ein Semmelknödel in Pilzrahm. Sehr lecker! Danach hatte auch noch eine Käseplatte und Bayerisch Creme Platz.
Und da war doch noch die Sache mit dem Brautstrauß. Die heutige Braut hatte vor vielen vielen Jahren – ich glaube es waren 13- den Brautstrauß auf der Hochzeit einer Freundin gefangen. Den hat sie der Freundin heute zurückgegeben und ihren Brautstrauß der einzigen Unvermählten im heiratsfähigen Alter mit einem Augen zwinkern übergeben.
Ja, die nächste Hochzeit wird eine(r) aus der Generation unserer Kinder veranstalten.
Ab jetzt nur noch Musik und Tanzen und Singen. Aber da wir alle schon älter sind, halten wir es gar nicht mal so lange aus.
Bilder aus den vergangenen Jahren gibt es hier:
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Noch mehr Bilder, von den BloggerkollegInnen, gibt es wie immer bei Caro!