Warum ich blogge
Ich nutze meinen Blog als Tagebuch, als Frustlöser und zum Festhalten schöner Erinnerungen und Meilensteine in meinem Leben. Hin und wieder schreibe ich meine Meinung zu aktuellen Themen auf, die mich so sehr umtreiben, daß ich einfach meine Gedanken notieren möchte.
Ich blogge auch Euretwegen. Weil mich Eure Meinung interessiert. Ihr, die ihr Ähnliches erlebt habt oder in einer ähnlichen Lebenssituation steckt. Die Ihr mit mir lacht und mit mir traurig seid.
Vielleicht sollte ich auch dazu schreiben, daß ich NICHT blogge, um berühmt zu werden, meine Beiträge möglichst oft geteilt werden und ich aufgrund der vielen Leser auch ganz viel Kohle mit Werbung machen kann.
Viele Klicks und geteilte Beiträge freuen mich natürlich. Aber wäre das mein Ziel, geht die viel beschworene Authentizität verloren. Das wäre dann nicht mehr ich: Ihr würdet das merken und sofort aufhören hier zu lesen.
Höhen und Tiefen wie im realen Leben
Ja. Es gibt immer mal wieder Zeiten, in denen ich keine Lust habe zu bloggen. In denen ich wegen des Blogs angegriffen werde (z.B. Thema #mehralsNoten, aber dazu an anderer Stelle mehr) oder das Leben aus Fleisch und Blut gerade meine volle Aufmerksamkeit benötigt.
Und es gibt Zeiten, in denen alles flutscht: Wunderbares Feedback (und damit meine ich nicht positives sondern konstruktives Feedback) wird mir über sämtliche Kanäle zugetragen und Anfragen zu tollen Kooperationen oder gar Einladungen zu tollen Events landen in meiner Mailbox. Das gibt natürlich Auftrieb und macht Spaß.
Mein Onlineclan
Doch noch viel wichtiger ist mir mein Onlineclan (Ich glaube, der Begriff wurde von Susanne geprägt). Der hat sich durch das Bloggen irgendwie aufgebaut. Ganz langsam.
Was ist das? Menschen, die hier mitlesen und kommentieren, Menschen auf Twitter und Instagram. Sie inspirieren mich nicht nur, sie sind auch binnen Minuten als Ansprechpartner da.
Laßt mich eine kleine Geschichte erzählen: Als ich vor etwas mehr als einem Jahr Twitterneuling war, lief mir die Aktion #Aufschrei über den Weg und ich twitterte mein Erlebnis dazu. Allerdings ohne zu markieren, daß das Erlebte nicht aktuell stattgefunden hatte. Der Tweet war keine zwei Minuten raus, da meldete sich schon Anna und fragte nach, ob ich Hilfe benötigte. Das hat mich tief berührt.
Ist aber kein Einzelfall, wie man denken könnte. Geht es mir gut und ich schreibe was dazu, kriege ich Rückmeldung dazu. Habe ich einen schlechten Tag ist immer jemand “da draußen”, der ein paar aufmunternde Worte hat. Brauche ich mal einen Rat zur aktuellen Lebenssituation oder zu einem Geburtstagsgeschenk für meine Mädels, ich finde immer jemanden, der Tipps parat hat.
Onlineclan vermischt sich mit dem realen Leben
Ganz besonders toll finde ich es meine Netzbekanntschaften auch im wahren Leben zu treffen. Zwar habe ich nicht oft Gelegenheit dazu, aber ich bin jedes Mal wieder begeistert, daß noch nicht Einer darunter war, der im realen Leben anders ist als er sich online gibt.
Als ich letztes Jahr bei diesem Event in Berlin Berlinmittemom, Tollabox, Mamanotes, Kitchencloud und Endwinterwnder kennenlernte war ich erst mal eingeschüchtert vor den “großen” Namen. Aber wißt Ihr was? Auch wenn einige von ihnen Berühmtheiten in der Bloggerwelt sind und noch nie vorher von meinem Blog, geschweige denn von mir als Person etwas gehört hatten: sie behandelten mich als eine von ihnen.
Genauso beim Event von Netflix in München. Hier durfte ich z.B. die grandiose Séverine, die Mutter mit dem Whiskey kennenlernen, deren Blog ich schon lange folge. Auch schon zu Zeiten, als ihr Blog noch nicht mal 50 Follower und ein orangenes Layout hatte. Sie kann schreiben. Das zählt.
Auch Andrea, die mit der unheimlichen Energie Familie und Berufsleben zu meistern, die mich vom Bahnhof abholte und wir uns sofort prima unterhielten (im Vorfeld bekam ich sogar ein Bett von ihr angeboten).
Auch Cynthia, Sven, Frau Brüllen und viele Andere Blogger sorgten dafür, daß der Abend sehr entspannt war und nachhaltig positiv auf mich wirkte.
Und so habe ich es bisher nur erlebt. Egal wie “groß” ein Blog ist (wie auch immer man die Größe definiert), die Schreiber dahinter sind auch Menschen. Mit vielleicht ein paar mehr Mails die sie beantworten müssen.
Was mir fremd ist in dieser Bloggerwelt
Kritik kann sehr beflügelnd sein. Wenn sie konstruktiv ist. Einen Blog schlecht zu machen, weil er zu viel Werbung enthält oder weil das Thema des Blogs einem viel zu psychologisch ist hilft niemandem. Und Leute, es wertet Eure Blogs auch nicht auf. Im Gegenteil.
Wenn ich ein Blog nicht mag, dann kommentiere ich dort nicht oder lese ihn ganz einfach nicht. Es gibt so viele Blogs (Alleine über 1000 bei Brigitte Mom gelistete Elternblogs), da ist doch für jeden geeignetes Lesematerial dabei.
Und sich darüber ärgern, das andere Blogger mehr Reichweite haben hilft meinem Blog im Googleranking auch nicht weiter nach oben.
Guter Content, halbwegs optimiert für Suchmaschinen ist das Einzige was wirklich hilft. Dazu Kommentare auf anderen Blogs und Quervernetzung über alle Social Mediakanäle hinweg. Das kann man alles z.B. hier oder hier nachlesen.
Wenn ich einen Blog mag, dann kommentiere ich zumindest hin und wieder.
Ich teile Blogbeiträge nur, wenn mir der Artikel wirklich zusagt. Das mache ich so wie Séverine dann auch mit denen,
die ich vielleicht sogar nicht mal so sympathisch finde.
Denn der Content ist in diesem Fall für mich unabhängig vom Autor.
Entspannt Euch und haltet Euch an die Nettiquette. Diskutieren ja. Aber bitte konstruktiv! Dann macht es auch Spaß.
Ein wunderbarer Beitrag, liebe Suse, das bist Du! Nachdenklich, echt, straight. Ich bin ganz rot von dem vielen Lob – und nicht orange, haha. ich kann Dir in allem nur zustimmen, genauso wie den Kommentatoren vor mir.
Was ich mir generell nach der Diskussion auch auf meinem Blog und auf Twitter zu Herzen nehme: ich werde versuchen, wieder mehr zu kommentieren. Das bleibt über dem Bloggen oft auf der Strecke liegen. Dabei freue ich mich über jeden einzelnen Kommentar auf meinem Blog.
So wie es ausschaut, komme ich morgen auf die Blogfamilia später nach, das heisst wir sehen uns (yippieh!) – wenn Du denn mit dem Auto den Weg nach Berlin findest ;-) Ich drück Dich dann morgen ganz feste! <33
Deine Séverine
Ja das Bloggen kann einem viel bedeuten, wenn es konstruktiven Austausch bedeutet und Leser und Schreiber Mehrwert bietet. (Wie auch immer der aussieht.) Und er kann einem auch richtig fett die Laune vermiesen wenn man ständig geshitstormt wird, kenne ich auch noch von meinem alten Blog. Schlussendlich macht man es aber trotzdem gerne… denn wer würde sich sonst so viel Mühe machen wenn es nicht so wäre?
Das mit dem Online Clan kenne ich vor allem von Stammlesern, eine ist ja mittlerweile Mitbloggerin geworden :-*
Liebe Grüße, Frida
Ich will und kann gar nichts groß dazu sagen, …
DU SPRICHST MIR AUS DER SEELE!
<3 Danke hierfür <3
Das hast du wieder einmal gut auf den Punkt gebracht! Bloggen ist und bleibt auch bei mir Leidenschaft je nach Tag mal mit mehr Leiden und Unlust mal mit ganz viel Motivation.
und einen Online Clan zu haben ist schön und dann sogar einige in real kennenzulernen ist noch schöner :-)
Liebe Grüße
Stephi
Du hast so Recht. Was hilft es mir, über andere “große” zu meckern? Ich sollte mich eher angespornt fühlen, auch so einen treuen Leserkreis zu bekommen. Außerdem, woher weiß ich, wer wirklich groß ist. Für mich sind das alle, die länger dabei sind, als ich. Also auch DU. :) Und selbst wenn nicht, entscheide ich nach dem, was ich gern lese. So lese ich manche “Große” kaum noch und bin immer auf der Suche nach neuen “Kleinen”. Fakt ist doch, dass wir alle Teil des Onlineclans sind, ob Groß oder Klein. Und da ist der Austausch, der sich ergibt, viel wertvoller als das Werten und Motzen, was manche leider machen. Es hilft niemandem, wenn ich sage “du hast mir zu viel Werbung”. Ist meine Meinung und wäre auch nicht persönlich gemeint. Ach ja, ein Thema ohne Boden, aber ich möchte nicht auch noch meinen Senf dazu geben. Sehe das alles sehr ähnlich und deswegen: danke für den Text! :)
Huhu,
danke für den Beitrag!
Ich weiß gar nicht, wie der Gedanke entstehen konnte, dass “die Großen” nicht helfen wollen bzw. das sogar müssen.
Ich habe dieselbe Erfahrung wie du gemacht: trifft man andere Blogger im realen Leben, sind sie einfach nett und durchaus hilfsbereit. Warum auch nicht? Wenn man höflich auf sie zugeht und artig ist, bekommt auch auch positives Feedback. So ist das auch im virtuellen Leben, egal wer “groß” oder “klein” ist.
Natürlich frage ich nicht, ob sie meinen Beitrag über XY teilen, das würde automatisch passieren, wenn er gut ist. Ich bettele doch auch nicht im echten Leben Personen um Dinge an, das gebietet mir die Höflichkeit.
Eben diese Nettiquette vergessen einige vielleicht.
Mich nervt dieses Jammern auf niedrigem Niveau, das teilweise auch von unschönen Wörtern begleitet wird. Ich hoffe, dass sich jeder auf sein Verhalten besinnt und sich so beträgt, wie er auch behandelt werden möchte. Jammern ist sicher nicht der richtige Weg.
Viele Grüße
Sarah
Liebe Suse,
vielen Dank für diesen ehrlichen und spannenden Einblick in dein Blogger-Leben. So eine Konferenz würde ich auch gern mal besuchen, ich stelle mir das sehr inspirierend und schön vor, die Leute dort persönlich kennenzulernen.
Das, was du Online-Clan nennst, bezeichnet man (wenn ich nicht irre) im Blogger-Jargon als “Tribe”. Mir gefällt sehr, dass du nicht ausschließlich auf deinen Tribe schielst und deine Inhalte so anpasst, dass es gefallen könnte. Ein Blog muss meiner Meinung nach Profil und eine eigene Stimme haben, alles andere ergibt sich.
Liebe Grüße,
Benjamin
Huhu!
Ich bin durch eine der vielen Facebookgruppen hier gelandet und muss sagen, dass ich deinen Post mag und dir in den meisten Dingen nur zustimmen kann!
Durch Instagram hab ich auch bereits richtige Freundschaften aufgebaut und auf meinem Blog darüber geschriben! Aber ich kann mir vorstellen, dass es zwischen “Mamabloggerinnen” und “Fashionbloggerinnen” einen großen Unterschied gibt, nämlich die Intention und die “Attitude”, haha. Ich bin öfter mal mit Fashionbloggern zusammen auf einem Event (weil ich halt auch mein eOutfits zeige usw.) und da merkt man schon schnell, wie sich die Spreu vom Weizen trennt. Es geht gar nicht um die Größe des Blogs, sondern einfach um die Einstellung der jeweiligen Bloggerin. Ich mach das Ganze aus Spaß an der Freude, als Hobby und Events find ich toll, weil ich neue Menschen und schöne Produkte kennenlernen kann. Andere gehen aber nicht aus diesen Gründen zu Events, sondern einfach nur um sich selbst zu profilieren – das ist traurig und unheimlich schade. Aber mit denen befasse ich mich dann einfach nicht… Und mit dem Kommentieren ist es bei mir genauso. Wenn mir ein Blog gefällt, dann halte ich mich dort länger auf, lese nach und geb dann meinen Senf dazu ab. Wenn er mir nicht gefällt, schließe ich das Fenster einfach wieder und gut ist!
Da du ja jetzt gerade diesen Kommentar von mir liest, denk mal drüber nach, hihi! ;-)
Ich danke dir für deinen Post und deine gut gewählten Worte!
Ganz liebe Grüße
Anna
Zuerst habe ich gedacht: Ja, genau! Ach, was für eine Nette (sorry, das klingt pupsig doof, ist aber ganz ehrlich gemeint), und nochmal: Ja! Und jetzt bleibt so zum Schluss die Frage, worauf Du Dich beziehst.
Und dabei fällt mir dann ein, dass ich mit “meinem” Onlineclan das Problem habe, dass der eindeutig zu groß und zu verteilt ist und ich kann – leider – nicht mehr allen hundertprozentig folgen, manche lese ich nur unregelmäßig. Und dannnnnn, ja dann kommen solche Artikel wie Deiner, wo irgendwie klar ist, da ist irgendwas an anderer Stelle gelaufen, vermutlich weiß jetzt Dein ganzer Clan Bescheid, worum es geht, nur ich sitze hier wieder doof und raff’s nicht. ;)
Oder ist das wirklich nur so ganz generell gemeint?
Ganz generell stimme ich Dir natürlich zu. Ich teile viel zu wenig und kommentiere viel zu wenig, weil ich die dusselige Angewohnheit habe, bei Sachen, die mir nicht gefallen, das Gegenteil zu tun. Und mir gefällt nicht, dass viele auf Blogs kommentieren oder Dinge teilen um des Kommentierens oder Teilens Willen und nicht, weil sie da wirklich was zu sagen hätten, in der Erwartung der Gegenseitigkeit, so wie ein “like4like”, um groß und berühmt zu werden. Und das finde ich so gruselig unehrlich, dass es mir leider das Kommentieren und Teilen ein bisschen verleidet hat.
Ich versuch mal, mich mehr an die positiven Beispiele zu halten.
Achso und ansonsten gilt selbstverständlich: Viel Feind, viel Ehr! #MeineHautIstSoDickDaKommtKeineHornisseDurch ;))
LG /inka