… wer kann sie erraten? (August Heinrich Hoffmann von Fallersleben 1842)
Ich hoffe mal niemand.
Nicht, daß ich immer schlechte Gedanken hätte. Aber manchmal doch auch nicht so ganz positive.
Und ich bin der Meinung, daß man seine Gedanken nicht immer mitteilen muß.
Gerade beim Thema Kindererziehung ist weniger doch manchmal mehr.
Was ich damit meine?
Zum Beispiel Sätze wie: “Meine Kinder dürfen zum Geburtstag nur drei Kinder einladen.” oder “Mit zwei sollte man eigentlich keine Windel mehr brauchen.”
Was soll das? Was will man denn damit sagen?
Genau!: “So wie DU das machst mit der Erziehung ist es falsch!”
Sicherlich gehe ich auch nicht immer konform mit den Erziehungsmethoden anderer Eltern und Fritzchen nervt mich, wenn er ständig anderen Kindern etwas aus der Hand reißt. Aber ich gehe davon aus, daß jeder im Leben sein Bestes gibt. Und gerade beim Thema Kindererziehung gibt es unendlich viele Wege, von denen keiner hundertprozentig richtig ist.
Also bitte liebe Mitmenschen, wenn ich einen Rat brauche, weil meinem Kind unmittelbare Gefahr droht, dann frage ich. Ansonsten sind sinnfreie Kommentare überflüssig. Wenn es was zu sagen gibt, bitte direkt oder behaltet es für Euch. Ich mach das nämlich auch. Ständig.
Nach solch fundamentalen Themen gibt es nur noch ein: ein Stück leckeren -aber bitte gesunden- Kuchen und eine Tasse Kaffee.
Ich habe mir den
Apfelkuchen rustikal gebacken.
250 g frisch gemahlenen Dinkel mit 150g Zucker, 180g Butter,
1/2TL gem. Vanille, 1Pckg. Weinsteinbackpulver,
1/2TL Zimt und 4 großen Eiern verrühren.
3-4 Bio-Äpfel entkernen und in Achtel schneiden
(bei großen Äpfeln evtl. noch einmal durchteilen).
Ofen auf 175°C vorheizen.
Den Teig in eine gefettete Form geben
(ich hatte eine, die etwa einem halben Blech entspricht)
Die Apfelspalten mit der Schale nach oben in den Teig drücken.
Mit 1EL braunem Zucker bestreuen (kann auch weggelassen werden)
Ca. 25min backen.
Schmeckt durch das Vollkornmehl sehr nussig und aromatisch. Der Weltbeste hat ihn gleich nachbestellt mit dem Kommentar: “Der ist ja eigentlich gesund oder?”
Um noch mal auf obiges Thema zurückzukommen (ich bin jetzt nach dem Kuchen auch wieder ganz ruhig): Wie handhabt Ihr da? Müßt Ihr aussprechen was Ihr denkt? Oder schluckt Ihr Kommentare, die der Sache nicht dienlich sind runter? Würde mich mal interessieren.
Gruß
Suse
Hallo Suse,
ich denke, es kommt einfach viel auf die Satzmelodie an. Im Gespräch mit anderen ist es ein Unterschied, ob jemand das was er in seiner Erziehung tut im “normalen Erzählmodus” zu einem anderen sagt, oder ob man “die permanente Supermami” heraushören kann.
Zum Thema Geburtstag. Eine Bekannte meinte, man solle nie mehr Kinder zur Feier einladen, wie das Kind alt ist, ansonsten würde es überfordert sein. Sie unterstreicht alles was sie macht mit irgendwelchen Studien. Eine andere meinte zu ihr, ihr Kind feiere immer groß. Lachend sagte sie, überfordert wäre nur sie, weil sie mit dem Kinderprogramm und den Basteleien nicht hinterher kommt. Die Nächste feiert nie einen Geburtstag Zuhause, weil sie den Dreck und den Lärm nicht möchte und den Kindern an ihrem Geburtstag “etwas geboten werden muss”.
Ich höre mir diese Aussagen an, vergleiche sie mit meinen Erfahrungen und Vorstellungen und mache es so, wie ich es möchte. Damit habe ich kein Problem und sehe es nicht als persönliche “Bevormundung”.
Schlimm finde ich allerdings die an mich gerichteten “DU-Aussagen”. “WAS??? DU feierst daheim mit der Meute? Na, DU musst ja Zeit haben, wenn DU …!!!” Irgendwie wird man durch diese persönliche Ansprache in eine Rechtfertigung gedrängt, die einfach unpassend ist.
Zu deiner Frage “Was will man denn damit sagen?” …
Ich denke nicht, dass es vielen bewusst ist, dass der ein oder andere sich durch solche Aussagen gemaßregelt fühlt. In diesem Fall bin ich der Mensch der sagt: “Wie schön, dass die Menschen unterschiedliche Lebensformen haben, so sieht man immer besser, wie man selber leben möchte und ist zufriedener mit seiner eigenen Entscheidung.”
Sei vielmals gegrüßt!
Carola
Hallo Suse,
du hast ja so recht – aber manchmal ertappe ich mich auch dabei, das man in einer Situation sagt: …” bei meinem Sohn ist das so und so…” man vergleicht also irgendwie immer automatisch mit solchen Aussagen und gibt dem anderen unter Umständen zu verstehen, hey so wie du das machst, ist das eigentlich nicht so richtig….das ist wirklich total blöd und gut das du mal wieder daran erinnert hast.
Es ist ja auch nicht nur bei der Kindererziehung so, das kann man ja auch auf andere Themen übertragen. Manchmal ist weniger mehr und man muss nicht immer alles kommentieren und wenn, dann macht sicher der Ton die Musik.
Der Kuchen sieht übrigens mega lecker aus und rustikal gebacken – klasse!!
LG und ein schönes Herbstwochenende
Dani