Leute, die Welt ist klein. Sehr klein.
Als ich auf der Suche  nach kreativen, nachhaltigen, neuen und bleibenden Ideen für unser Projekt bei women++ war, stieß ich beim Stichwort upcycling sehr schnell auf das FabLab Nürnberg. Und auf Markus Hormeß, der einer der Köpfe des Ganzen ist. Wir haben schon mal vor langer Zeit zusammengearbeitet und auf niemand anderes als auf ihn paßt die Formel create. play. innovate! So habe ich ihn schon bei meinem Praktikum vor mehr als zehn Jahren kennengelernt.
Letzte Woche haben Isabelle und ich Markus zum Interview getroffen und uns die Idee hinter dem Ganzen erklären lassen. Ein paar Tage später war ich dann noch mal mit dem Weltbesten und der großen und der kleinen Zwergin dort um ein paar Bilder zu machen.
Das Lab befindet sich “Auf AEG“, dem umgebauten ehemaligen AEG-Gelände an der Fürther Straße in Nürnberg.

Ich bin sehr begeistert von dem, was dort im FabLab (kurz für “Fabrication Laboratory”) gemacht wird. Das ist wirklich mal was Neues.
Die Idee der FabLabs kommt aus den USA und wurde am Massachusetts Institute of Technology vor einigen Jahren entwickelt.
Seit 2008 gibt es diese Einrichtungen auch in Deutschland zu finden.

Fab Labs sind nicht-kommerzielle Werkstätten, in denen jeder mit computergesteuerten Maschinen arbeiten kann. Hier können Menschen mit jeglichem sozialen Hintergrund die Möglichkeit einer kostenlose technische Weiterbildung nutzen. Zum anderen bieten FabLabs eine kostenlose Möglichkeit zum Produzieren von eigenen Ideen.

Mich haben die vielfältigen technischen Geräte in ihren Bann gezogen. Bis dato hatte ich lediglich von einem 3D-Drucker gehört. Dort steht einer -bereit zur Nutzung.
Außerdem ein Laserschneider – den die große Zwergin auch ausprobieren durfte, ein Craft Robo (ein Folienschneider, mit dem man präzise Grafiken ausschneiden kann um sie z.B. später mit der T-shirt-Presse auf Textilien aufzubringen), eine Elektronikwerkbank, Steuerungssoftware und viele tolle Sachen mehr. Sogar ein Laserscanner ist in Arbeit!
Hier darf die Zwergin ein Bild am Computer zeichnen. Das wurde dann mit dem Laserschneider ausgeschnitten. 
Der Laserschneider

Nicht zu vergessen: die Kinderspielecke, die Zwergin No.3 ausgiebig genutzt hat:
Irgendwie ist sie hier ja auch technisch-kreativ: sie probiert aus, wie weit man die Klötzchen werfen kann, wie sie schmecken, wie man sie stapeln kann und wer sie am Ende wieder zurück in die Kiste räumt wenn bei ihr die Energie raus ist.

Ein wenig umgeschaut im FabLab stellte ich fest, daß das Publikum, bzw. die Nutzer sehr bunt gemischt sind: Jungs und Mädchen und Männer und Frauen im gemischten Alter.
Am Anfang erschien mir alles etwas wie ein großes Chaos. Beobachtet man die FabLab Besucher aber genauer, so stellt man fest, daß jeder ganz genau zu wissen scheint, was er tut. Und viele sind im ständigen Austausch miteinander, unterstützen sich und helfen sich weiter.
Ich gehe meiner Umwelt wahrscheinlich schon damit auf den Keks, weil ich jedem der es wissen will (oder auch nicht) erzählen muß, wie toll ich die Idee finde, daß das Labor jedem offen steht, der bereit ist selbst zu lernen wie es geht. Und ich werde sicher hin und wieder dort sein um neue Dinge auszuprobieren.
Gruß
Suse