Draußen ist es kalt, das Wetter ist mies und am liebsten würdest Du Dich im Bett verkriechen?
Oder: In Dir drinnen ist es kalt, Dein Tag war so schlimm, daß Du ihn am liebsten sofort aus Deiner Erinnerung streichen würdest?

Dann ist genau der richtige Zeitpunkt für Soulfood: Essen, das die Seele streichelt. Für jeden ist das eine andere Mahlzeit. Nico, der Papa mit Hut, der zur Blogparade aufgerufen hat, macht sich ein Müsli zur Stärkung, der Zwillingswelten-Blogger Sven stellt einen Topf Milchreis auf den Tisch, Nadine erzählt aus dem Berliner Kinderzimmer, daß sie in solchen Fällen ohne Gedöns frisches Hausbrot serviert. Silke, Esther und Verena servieren gleich drei verschiedene Seelenstreichler auf 40-Something.
Daß Seelenfutter nicht immer selbst gekocht sein muß, darüber schreibt Nina (ich muß eben mal schnell nach einem Rezept für slowakische Sauerkrautsuppe googlen).

Für mich persönlich ist wattig weicher Hefeteig einer meiner Lieblingsseelenstreichler. Gerne als Rohrnudeln oder Sjokoladeboller, noch lieber in herzhafter Form: Focaccia (gesprochen: [foˈkatːʃa]) mit leckerem Belag. Meistens zweige ich mir vom Pizzateig etwas ab und mache mir kleine Leibchen, die ich für nur mich belege, manchmal bereite ich auch extra welche zu, dann für die Kids ohne Belag, nur mit Olivenöl, gehackten Kräutern und ein wenig Salz bestreut als Beilage zu Suppen.

Soulfood: Focaccia

Rezept für Focaccia mit Ziegenkäse und Trauben

Teig:

450 g Weizenmehl (ich nehme oft 200g frisch gemahlenen Weizen und 250g weißes Mehl)
30 g Frischhefe
1 TL Rohrohrzucker
½ TL Salz
250 ml lauwarmes Wasser
3 EL sehr gutes Olivenöl

Belag:

Ziegenfrischkäse oder noch krümeliger Ziegenbrie
2 rote Zweibeln
zwei händevoll kernlose Weintrauben

  1. Alle Zutaten erst auf niedriger Stufe miteinander verkneten und in 5 Minuten zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten.
  2. Den Teig zugedeckt an einem warmen Ort gehen lassen, bis er sich verdoppelt hat.
  3. Teig erneut kurz durchkneten und in 8 gleich große Teile teilen.
  4. Mit bemehlten Händen zu Fladen drücken.
  5. Den Ofen auf 220°C vorheizen.
  6. Die Fladen auf ein Blech legen (Abstand!) und mit Ziegenkäse, Zwiebeln und halbierten Trauben belegen.
  7. Teig nochmals etwas gehen lassen.
  8. Bei 180°C etwa 20-25 min backen.
  9. Nach Geschmack mit Balsamicocreme und/oder Honig beträufeln.

FocacciaBereits das Kneten des Teiges hat für mich etwas Meditatives. Und wenn die Focaccia aus dem Ofen kommt, gönne ich mir ein Glas fruchtigen Wein oder Federweißer dazu. Perfekt.

 

Womit streichelt Ihr Eure Seele? Einer warme Suppe? Heißer Schokolade?
Oder braucht Ihr dazu vielleicht gar kein Essen, sondern Ihr macht einen langen Spaziergang? Erzählt es mir!