Wir sind Franken und in Franken essen die Babies noch keinen Brei, aber schön längst Laugenbrezeln oder -semmeln.
Einer Überlieferung zufolge ist das Laugengebäck in München im 19. Jahrhundert durch ein Versehen entstanden: Der Bäcker hatte eine Brezel statt mit Zuckerguß mit Natronlauge bestrichen. Natronlauge wurde zu dieser Zeit zum Reinigen der Backbleche verwendet. Der Gesandte des Königs, für den die Brezel bestimmt war, fand sie so lecker, daß seitdem überall in Süddeutschland Laugengebäck hergestellt wird.
Persönlich finde ich das Gebäck auf Dauer zu salzig, gerade wenn noch eine dicke Schicht Salz dranhängt. Wußtet Ihr, daß es Pudersalz gibt? Ich nicht, den habe ich erst auf den Brezen hier in der Gegend kennengelernt.
Die Zwerginnen und der Weltbeste sind echte Franken, deswegen habe ich mich mal an einer etwas gesünderen Version der Laugensemmeln gewagt. Bisher hatte ich einen Heidenrespekt vor der Natronlauge. Echt ätzend. Aber es geht auch ohne! Ein bißchen Vollkornmehl kommt bei mir auch noch in den Teig und kein Extrasalz obendrauf.

 Kleine Laugensemmeln
(für cirka 15 Stück)
200g frisch gemahlenen Dinkel mit
175g Dinkelweißmehl in eine Schüssel geben.
175ml eiskaltes Wasser
15g kalt, in Stückchen geschnittener Butter,
2TL Salz und 30g frische Hefe dazugeben.
Alles mit den Knethaken zu einem geschmeidigen Hefeteig verkneten.
Der Teig ist genau richtig, wenn er sich als Kugel vom Schüsselboden löst.
Das muß alles sehr schnell gehen, damit der Teig kühl bleibt.
15 min abgedeckt ruhen lassen.
Teig zu einer Rolle formen und in kleine Stücke schneiden.
Stückchen zu Kugeln formen.
Zugedeckt 10 min ruhen lassen.
In der Zwischenzeit 1,5l Wasser mit 2EL Natron aufkochen.
Die Kugeln für 30 Sek. in das kochende Wasser geben und dann mit einem Schaumlöffel herausholen und abtropfen lassen.
Auf ein Backblech legen
Solange sie noch feucht sind, mit
Sesam, Mohn, Sonnenblumenkernen, Salz oder Käse bestreuen
und auf eine mit
Backpapier ausgeschlagene Schublade des Eisschrankes legen.
Nun kommen die Bällchen für 30 min in den
Eisschrank. In der Zwischenzeit den Backofen auf 240°C vorheizen
und dann die Brötchen für circa 13 Minuten backen.
O-Ton Zwergin No.2: Die schmecken ja wahnsinnig oder?
Gruß Suse
Habt Ihr auch Rezepte, an die Ihr Euch nie rangetraut habt, die aber doch reizvoll sind?
Mein Rezept geht an Katjas Montags Lieblingsessen um auch dort für einen Beitrag  für die 50. Mmmhhh Glücksmomente zu sorgen.