Bevor ich mich heute voller Elan in meine neue Arbeit stürze – die Zwerginnen und der Weltbeste sind bei den Großeltern – bin ich Euch noch ein paar Infos schuldig.
Bisher wollte ich noch nichts darüber erzählen, weil noch nichts wirklich sicher war. Jetzt habe ich zumindest schon mal einen Teilerfolg.

Aber ganz auf Anfang:
Ich liebe Norwegen und vor allem die norwegische Sprache. Sie ist meiner Muttersprache so ähnlich und doch vollkommen anders. Und obwohl ich nun schon seit vierzehn Jahren mit der Sprache zu tun habe entdecke ich immer wieder neue Eigenheiten und feine Unterschiede und Nuancen. Für mich ist das sehr spannend.
Womit wir auch schon beim eigentlichen Thema wären: Kriminalromane. Spannende Kriminalromane. Meine Bücherregale sind voll davon. Besonders die skandinavischen Krimis haben es mir angetan.
Begonnen hat die richtige Leidenschaft mit dem Buchtipp einer Freundin: Die Hunde von Riga von Henning Mankell. Wir waren zusammen in einem Intensivkurs für Lettisch und gerade zurück vom praktischen Teil in Lettlands Hauptstadt konnte ich quasi zusammen mit der Hauptperson Kurt Wallander durch Riga laufen.
Mankell folgten Kjell Ola DahlUnni Lindell,  Levi Henriksen, Karin Fossum, Jo Nesbø, und nicht zuletzt Bücher der ehemaligen norwegischen Justizministerin Anne Holt.
Später dann, habe ich mir spaßeshalber einige Bücher auf  Deutsch, Norwegisch und Schwedisch gekauft, um die Übersetzungen mit dem Original zu vergleichen.
Und mir ist dabei aufgefallen, was ein Übersetzer alles kann. Manchmal ist dann die Übersetzung besser als das Original.
Als ich dann vor fünf Jahren mit meinen Studenten auf der Übersetzerkonferenz von NORLA -Norwegische Literatur im Ausland war, wurde mir schnell klar: Ich muß zumindest einmal in meinem Leben ein norwegisches Buch übersetzen!
Aber das ist gar nicht so einfach. Erfolgreiche Autoren und Verlage haben schon ihre Stammübersetzer, mit denen sich alle schon eingespielt haben.

Langer Rede kurzer Sinn, vor einigen Wochen habe ich zufälliger Weise in einer Übersetzerjobsuchmaschine ein Angebot gefunden einen norwegischen Krimi zu übersetzen. Diese Anzeige hat mich so angesprungen, daß ich mich gleich beworben habe. Und tatsächlich kam nach nicht einmal einer halben Stunde die Antwort vom Autor persönlich, daß er mir das Buch zusendet und ich eine Probeübersetzung machen sollte.
Könnt Ihr Euch vorstellen, wie ich im Dreieck gesprungen bin?
Seither gab es noch einige Fragen zu klären und Mißverständnisse aus der Welt zu schaffen und nun bin ich dabei zunächst vierzig Seiten zu übersetzen. Dann muß noch ein deutscher Verlag gefunden werden, der das Buch verlegt. Ich kann nicht einschätzen, wie schnell das geht. Nach Dänemark sind die Rechte schon verkauft.
Der Autor selbst ist ein sehr facettenreicher vielseitiger Mensch und ich bin sehr darauf gespannt ihn bald persönlich zu treffen.

Ich fange jetzt einmal mit dem heutigen Tagwerk an und wenn Ihr mehr über das Buch und den Mann dahinter wissen wollt, erzähle ich Euch ein anderes Mal davon.

Habt ein schönes Wochenende!
Gruß
Suse